Am Montag (26.03.2012) um 15:00 Uhr findet bei der Berliner Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft, Bernhard-Weiß-Str. 6, 10178 Berlin, eine Demonstration gegen die angedrohte Zwangseinweisung der transsexuellen 12-jährigen Alexandra statt.
Die Selbstbestimmung der geschlechtlichen Identität jedes Menschen gehört zu den grundlegenden Forderungen der Piratenpartei.
Es ist ein unhaltbarer Zustand, wenn diese, wie im Fall von Alexandra, grob missachtet werden soll. „Umpolungstherapien“ darf es, nachdem sie im Erwachsenenalter längst als reparative Therapien geächtet sind, auch bei Kindern und Jugendlichen nicht geben. Diese sind nicht nur unwirksam, sondern fügen den Betroffenen auch noch großen Schaden zu. Geschlechtsunkonformes Verhalten für sich alleine genommen bedarf keiner Behandlung, insbesondere keiner stationären.
Sollte ein anhaltender Leidensdruck mit dem körperlichen Geschlecht und der zu erwartenden Pubertät vorliegen, darf den Betroffenen eine medizinische Begleitung gemäß den neusten wissenschaftlichen Erkenntnissen nicht verweigert werden. Zu dieser gehört eine begleitende Therapie, die sich neutral gegenüber dem geäußerten Identitätsgeschlecht verhält und den Betroffenen hilft, sich ohne äußeren Druck frei zu entfalten. In vielen Fällen halten Expert/innen eine pubertätstoppende Behandlung für dringend erforderlich, da die Pubertät nicht nur als extreme Qual erlebt wird, sondern auch da z.B. der Stimmbruch später nicht mehr rückgängig gemacht werden kann. So wird für die nötige Zeit gesorgt, um alle irreversiblen Entscheidungen sorgfältig abzuwägen.
Die Piratenpartei fordert daher ein Ende solcher „Umpolungstherapien“ und dass den Betroffenen eine medizinische Begleitung durch Expert/innen, die dem Identitätsgeschlecht neutral gegenüber stehen, nicht verweigert wird.
Hintergrund:
Transsexualität im Kindesalter: Wer wollte das rosa Einhorn?
http://www.taz.de/Transsexualitaet-im-Kindesalter/!85899/
Medizinerin über Transsexualität: „Viele erleben die Pubertät als Qual“
http://www.taz.de/Medizinerin-ueber-Transsexualitaet/!86556/
Streit um elfjährige Transsexuelle: Alex soll in die Psychiatrie
http://www.taz.de/Streit-um-elfjaehrige-Transexuelle/!90229/
Zwangspsychiatrisierung von Alex sofort stoppen!
http://bewegung.taz.de/termine/zwangspsychiatrisierung-von-alex-sofort-stoppen
so viel zum thema: nur was sagen, wenn wir wissen woum es geht.
die qullenlage ist äußerst einseitig.
Die anderen Medien haben den Fall leider bisher ignoriert.
>die qullenlage ist äußerst einseitig
Wenn es sich bei der einseitigen Quelle um das betroffene Kind selbst handelt, ist diese „Einseitigkeit“ völlig ausreichend zur Meinungsbildung, bzw. es reicht völlig wenn das Kind mitteilt was es fühlt und was es will, genau darum geht es ja, niemand muss dem Kind erzählen wie es zu denken und zu fühlen hat, weder die Eltern, noch Ärzte oder das Jugendamt – die persönliche und geschlechtliche Identität eines jeden muss so respektiert werden wie sie eben ist.
@Max:
Genauso sehe ich als transsexuelles Eichhörnchen 😉 http://www.eichhoernchen-station.ch/galerie/2007/aurisa/aurisa.html das auch!
Die Geschlechtsidentität ist etwas zutiefst persönliches und subjektives.
Letztlich kann nur jeder selber entscheiden ob er sich als Mann, Frau oder als was auch immer fühlt.
Jemand von außen eine bestimmte geschlechtliche Identität aufzwingen zu wollen ist so als wöllte man jemand dazu zwingen einen bestimmten Menschen zu lieben und einen anderen nicht (mehr).
Daß das nicht funktioniert und zu wie viel Elend das führt lässt sich in unzähligen literarischen und realen Tragödien sehen.
Danke für diese sehr gute PM zu diesen skandalösen Menschenrechtsverletzungen durch deutsche Gerichte!
Ich bin zutiefst erschüttert das dies trotz der weltweiten Proteste und Petitionen schon wieder passiert…wie sozial ist ein Staat der das Leben und die Freiheit seiner Bürger so schändet? TS ist keine Krankheit…es ist etwas mit dem man geboren wird und nichts das „induziert“ wird…krank ist was hier der kleinen Alex angetan werden soll…
Danke an euch Piraten das ihr dem Thema wenigstens Aufmerksamkeit schenkt.
Die geschlechtliche Identität ist im Gehirn lange vor der Geburt festgelegt. Das wies die Hirnforschung der letzten Jahrzehnte recht klar nach (vgl z.B. Dick Swaab „Wir sind unser Gehirn“ -Doemer) Dass Umpolungsversuche in Psychiatrie grausam und unwirksam sind, haben verantwortungsvolle Psychiater längst erkannt.
Gerade heute, wenn Taten z.B. der Wiener Psychiatrie der 60er Jahre immer weiter publik werden, sollte man sensibler vorgehen. Heutige Vorgehensweisen werden künftig auch genau betrachtet werden…
Danke für den Beitrag _ Vielleicht haben die Verantwortlichen doch ein Einsehen
Was passiert, wenn man jemand zu einer Geschlechtsidentität umerziehen will, die nicht die seine ist:
http://de.wikipedia.org/wiki/David_Reimer
Ich denke, mit diesem unfassbarem Urteil wird eigentlich eine extrem schlimme Straftat begangen, und die Zukunft soll erst die Lösung dieses schwerstwiegenden staatlichen Angriffs auf ein Kind bringen. Es wird geplant, und gerichtich gebilligt, dass diesem Kind verboten wird, ihre Seele zu leben, das ist völlig unfassbar und wird definitiv zweifelsohne zu schlimmen psychischen Folgen beim Kind führen. Das wird noch gerichtlich entgeltet werden müssen, meiner Überzeugung nach.
@maja ….. und das ist nur die Spitze des Eisbergs….. Das Jugendamt verhindert täglich, dass Kinder in ihren Familien leben können. PAS wird staatlich gezüchtet, um dem Heer von Psychologen und Therapeuten Nachschub zuführen zu können…..
Und all das Leid gerichtlich zu entschädigen, kann sich kein Staat (der ohnehin schon pleite ist) leisten. Die ist dann ein zivilrechtliches Verfahren, das sich Schadensersatzklage nennt, bzw. Amtshaftungsklage, wenn es sich gegen (Mitarbeiter) eine(r) Behörde richtet. So was kann viel Geld kosten …. daher macht es kaum einer… damit bleiben diejenigen unbestraft und können weiter an den Seelen von Kinder wüten… …. deutscher Rechstaat, Olé….
Gibt es eigentlich irgendwo eine Stellungnahme des Jugendamts?
Wenn Jugendämter anfangen Stellungen zu ihren Verbrechen abzugeben, werden auch Zitronenfalter Zitronen falten…
Hätte ich jetzt kein Problem mit
Das ist doch der letzte Husten, wir leben im Jahre 2012 und der Staat mischt sich via Jugendamt und Gericht in die Persönlichkeitsrechte einer Minderjährigen und ihrer Mutter ein, weil der Vater, dem die ganze Richtung nicht passt, über den Rechtsweg Druck ausüben will. Ein Konflikt zwischen 2 Erwachsenen word auf dem Rücken einer 11-Jährigen ausgetragen, schäbig ist das und unwürdig.
Von Berliner Gerichten kommen regelmäßig recht merkwürdige Urteile, die von Karlsruhe wieder kassiert werden.
Zum Glück sitzen in KA noch unabhängige Richter mit Blick auf das Grundgesetz.
Was steht dort? Recht auf freie Entfaltung der Persönlichkeit! Geschlechtliche Identität und sexuelle Orientierung sind geradezu ‚klassische‘ Persönlichkeitsrechte, jeder; der sich mit der Materie befasst hat weiß, dass Homosexualität genau so wie Heterosexualität zwar mit bestimmten Methoden angreifbar (nicht aber umpolbar) ist, aber unter diesen Angriffen die grundgesetzlich geschützte Persönlichkeit stets leidet, bis hin zu Traumatisierung und psychischer Erkrankung.
Deshalb ist dieser Angruff bzw. die Anordnung des Gerichtes grundgesetzwidrig, und muss unverzüglich kassiert werden.
Kommt man damit bei deutschen Gerichten nicht durch, weil die noch nicht so weit blicken könne, empfiehlt sich, diesen Fall dem europäischen Menschengerichtshof vorzulegen!
Ähnlich wie bei der Sicherungsverwahrung ist spätestens dort Schluss und die Anordnung der Zwangsmaßnahmen wird kassiert werden.
Einstweilen kann man der Mutter nur zuraten, sich auf nichts einzulassen und sich allen Zwangsmaßnahmen im Wege des Rechtschutzes, und wenn das nichts hilft, tatsächlich zu widersetzen.
Hier ist ein „Jura-Blog“, wo alles nochmals zusammengefasst wird und v.a. in den Kommentaren unten werden weitere Einzelheiten des „Falls“ bzw. v.a. aus der richterlichen Entscheidung hinzugefügt. siehe v.a. die Kommentare weiter unten!
http://blog.beck.de/2012/03/24/kammergericht-pressemeldung-zwangseinweisung-eines-11jaehrigen-kindes-zur-therapie-seiner-geschlechtsorientie
Die stationäre Unterbringung wird ja zwangsläufig in einer Zwangseinweisung enden. Freiwillig wird sie da ja nicht auf einen offenen Station bleiben.
Danke, Arno!
Kommentar 10 und 12 waren wirklich hilfreich.
Hallo,
ich habe ein Semster im Nebenfach bei Prof. Beier am Sexualmedizinischen Institut studiert und kann nur sagen: Gruselig!
Seine dort gelehrten Ansichten und gemachten Äußerungen sind aus dem Mittelalten. Genauso wie Teile zum Thema Transsexualität in seinem Buch „Sexualmedizin“ 7.Ausgabe.
Noch viel schlimmer geht es hier bei der Begutachtung von Transsexuellen beim MDK-Berlin zu. Hier werden die Menschenrechte auf das schlimmste verletzte. Die Patienten müssen sich dort ausziehen und es werden ihre Genitalien fotografiert, welches völlig sinnlos ist. Wer sich weigert läuft Gefahr, negativ begutachtet werden.
All diese Leute und Institutionen gehören geschlossen. Es ist wirklich ein unbeschreiblicher Skandal was sich hier in Berlin abspielt.
Das Bundesverfassungsgericht hat schon zweimal das Transsexuellengesetz in Teilen als Verfassungsfeindlich eingestuft. Auch die EU hat die Bundesregierung schon abgemahnt, dass das TSG gegen die Menschwürde verstößt. Trotzdem hat sich auch auf Bundesebene auf dem Gebiet nichts getan. Sogar die SPD und Grünen haben sich stets hartnäckig geweigert daran etwas zu ändern.
Transsexuelle kommen in diesem Land immer nur auf dem Klageweg zu ihrem Recht.
Dagegen muss man sich wehren!
In dem Text des Linkes von Arno steht:
„Es werde aber vermutet, die Mutter habe dem Kind seine von der Norm abweichende Geschlechtsorientierung (das Kind ist als Junge zur Welt gekommen, fühlt sich aber als Mädchen) „induziert“
Und der krude Prof. Beier:
„In der Charité geht es darum, Alex sein „biologisches“ Geschlecht nahe zu bringen und „geschlechtsatypisches Verhalten“ zu „unterbinden“, erklärt Chefarzt Klaus Beier die Therapie.
Der Herr Beier und die Behörden handeln hier fern ab wissenschaftlicher Erkenntnis, und gegen des Menschenrecht sowieso, denn der Sexualforscher John Money hatte schon versucht zu beweisen, dass geschlechtsspezifisches Verhalten anerzogen werden kann. Dieses schreckliche Experiment an David Reimer ist im Fiasko geendet. Er brachte sich um!
Das Geschlecht kann nicht anerzogen werden.
Ich bin so voller Wut gegen solche Chefärzte wie Herrn Beier, die gegen jedes besseres Wissen ihre Macht schamlos mißbrauchen. Ihn sollte man zwangseinweisen und von der Uni weisen. So einer hält Vorlesungen und verbreitet nicht nur Unsinn, sondern macht dort auch Falschbehauptungen.
In der Vorlesung zeigt er unter anderem ein Bild eines angeblichen „Patienten“, von dem er behauptet, dass es „ein Mann sei, der Brüste haben wollte“.
Er nennt das abstrus: „She-Male-Syndrom“. Ein Begriff aus der Pornowelt. Das Bild findet sich auch in dem Buch „Sexualmedizin, 7.Auflage, Beier, Brosinski; Elsevier-Verlag, Abb.8-1. Ein Abbildungsverweis fehlt in dem Lehrbuch unüblicherweise völlig. Hier wurde auch das Copyright verletzt.
Tatsache ist: Die Person ist keine Patientin. Denn das Nacktbild stammt aus einem Pornoheft aus den 80er Jahren. Die Person kannte Herr Beier nicht und seine Diagnose ist einfach eine freche Behauptung. Transsexuelle werden in seinen Vorlesungen verunglimpft und als nicht richtig im Kopf dargestellt.
Jemand, der Pornobilder in einem medizinischen Lehrbuch nimmt und an dann auch noch Diagnosen stellt, gehört auf den Jahrmarkt und hat an so exponierter Stelle nichts zu suchen.
Herr Beier hat noch nie Transsexuelle als nicht richtig im Kopf dargestellt. Und gerade die Gender Wissenschaften gehen doch sehr stark davon aus, das Gender auch anerzogen wird. Hat hier eigentlich schon mal jemand drüber nachgedacht, dass es genauso schlimm ist, wenn eine Geschlechtsidentitätsstörung induziert wird wie wenn man seine Transsexualität nicht ausleben darf? Ich kenne diesen Menschen (Alex) um den es geht nicht, aber ich finde diese Diskussion hier sehr polemisch und ungerecht Herrn Dr. Beier gegenüber, der sehr für das Recht der Selbstbestimmung des Menschen auch im Bezug auf die Geschlechtsidentität eintritt und dort sehr viel geleistet hat.
Abegesehen davon hat er sich übrigens zu diesem Fall nie geäußert und die Charité hat eine Einweisung gegen den Willen des Kindes abgelehnt.
Die Fachwelt bezweifelt, dass es überhaupt möglich ist Transsexualität zu induzieren. Das ist eine Behauptung des Vaters, der mit der Transsexualität seiner Tochter nicht klar kommt.
Darüber kann man natürlich Zweifeln. Aber es gibt auch induzierte Psychosen und Eltern denen das Geschlecht ihrer Kinder nicht passt, so schlimm das auch ist. Ich meine nur man sollte an das Thema differenzierter heran gehen, sonst wird man wieder Menschen nicht gerecht. Und Herrn Beier derart in eine Ecke zu Stellen in die er definitiv nicht gehört verstehe ich überhaupt nicht.
Aber es ist doch richtig, dass Prof. Beier das „wegtherapieren“ von „F64.2“ vertritt? Das wurde ja in der Pressemitteilung der Charité auch nicht bestritten.
@ x-Alina: Ich glaube da ist was missverstanden worden. Ich denke (was ich so gelernt habe…ich lege das jetzt nicht Beier in den Mund), dass im Verläuf der Therapie versucht wird zu klären, ob das Kind transsexuell ist oder ob es durch andere Lebensbereiche stark verunsichert ist und sich dies durch die sog. „Geschlechtsidentitätsstörung“ manifestiert. Ich kenn mich damit jetzt auch nicht so aus, aber es gibt eben anscheinend auch Kinder bei denen sowas vorkommt und wo es dann fatal wäre, sie „umzuoperieren“. Es gibt auch Leute, die nach einer solchen irreversiblen Operation unglücklich sind und hinterher merken, dass es ne falsche Entscheidung war.
Ich stelle mir das mit diesen „Geschlechtsidentitätsstörungen“ so vor, dass ja in jedem Umfeld in dem man so aufwächst, Verhaltensweisen die der männl. oder weibl. klassischen Geschlechtsrolle entsprechen mehr oder weniger stark verstärkt werden und die Kinder durch die Erziehung mehr oder weniger stark in die eine oder andere Richtung gelenkt werden (im Idealfall vielleicht möglichst wenig, damit sich das Kind frei entfalten kann…). Und dass dies in einigen wenigen krassen Fällen eben durch irgendwelche Probleme und Faktoren die zusammen kommen zu solchen Konflikten führen kann. Dann muss man eben versuchen Herauszufinden, was das Kind wirklich will und nicht vorschnell Entscheidungen bzgl. der Therapie treffen, die von Ideologien geleitet sind und nicht individuell gucken. Der Begriff „Umpolungstherapie“ trifft es doch auch ganz und gar nicht, es geht vielmehr darum, einen Menschen darin zu unterstützen sich von den Erwartungen anderer unabhängig so zu entfalten wie es sich für die Person richtig anfühlt.
Das ist falsch. Nach ICD-10 haben alle transsexuellen (F64.0) Kinder eine Geschlechtsidentitätsstörung (F64.2). Prof. Beier hierzu: „Hinsichtlich der angesprochenen Problematik hat mich überrascht, dass Sie von einem ‚transsexuellen Mädchen‘ sprechen, weil die ‚Transsexualität‘ eine diagnostische Zuordnung ist, die man für Menschen mit einer Geschlechtsidentitätsstörung in dem Alter noch nicht vornehmen kann, da hierfür ausreichend sichere Kriterien fehlen.“
Warum die Psychologie eine männliche oder weibliche Identität als Störung definiert, also genau was transsexuelle und andere Männer oder Frauen haben, werde ich nie verstehen. Wäre Transsexualität als körperliche Störung definiert, würde es keinen Keks mehr interessieren. Kostenübernahme bei Leidensdruck wie bei einem anderen körperlichen Leiden und Ruhe is´. Simpel und effektiv.
So lange diese Zielgruppe allerdings viel Geld in die Kassen der Psychos spült, immerhin verdient sich auch bei Alex jemand eine goldene Nase an dem Mädchen, und schon als „Zukunftsmarkt“ in der Sexualpsychologie beworben wird, wird die Psychologie alles tun, damit diese Geldquelle nicht versiegt. An diesem Punkt muss angesetzt werden.
http://dasschoeneleben.wordpress.com/
Liebe Cora,
vielleicht ist es interessant, inwieweit Beier in Deutschland dies hier vertritt:
http://ai.eecs.umich.edu/people/conway/TS/Reviews/Psychology%20Perverted%20-%20by%20Joan%20Roughgarden-DE.htm
Im Gegensatz zu hier und heute bekam derjenigen in den USA damals (2004) eine Menge Gegenwind zu spüren. Hier scheint – Ergebnis des ‚Falls Alex‘ – alles endgültig verloren zu sein. Dieser Fall ist eine Allmachts-Demonstration der deutschen Psychiatrie, und ich glaube, dass er genau das auch sein soll. Er bereitet das neue DSM vor und macht die deutsche Bevölkerung schon mal damit vertraut, was sich dann abspielen wird. Immer hin ist das auch der Sinn von Psychiatrie, Psychologie und Sexologie – Einschärfung der (Geschlechter-)Norm, Jagd auf ‚Entartete‘, Einschüchterung, Entmündigung und Disziplinierung.
Es sei denn – und das ist, glaube ich, die einzige Möglichkeit – die Piraten beenden die Trans*Pathologisierung in Deutschland. Sonst gibt es keine politische Kraft, die das will oder könnte. Selbst dubiose Trans-Organisationen finden Trans*Pathologisierung ganz in Ordnung und werfen sich ‚Sanftsprech-Pathologisierern‘ (Richter-Appelt, Hamburg) an den Hals. Zum Glück bin ich alt genug, um mich nicht darüber zu wundern, wie fremdartig, und unverschämt es in Deutschland wirkt, über sich selbst bestimmen zu wollen.
Liebe Grüße
Heidrun
Es ist einfach unmenschlich und unverantwortlich das dieses 11-jähriege kind so eine psychische vergewaltigung erleiden muss. Da könnten wir ja gleich zur Diktatur zurück kehren denn das sind die gleichen metoden der Stasi.
Liebe Piraten,
das gefällt euch bestimmt:
http://www.change.org/petitions/remove-transgender-from-the-dsm-5
Dies ist eine Online-Petition mit dem Zeil, Transidentität aus dem künftigen Katalog ‚psychischer Störungen‘ (DSM 5 ) zu streichen. Pikanterweise richtet sie sich an Kenneth J. Zucker, den notorischen Trans-Pathologisierer, und zwar darum, weil er den Vorsitz aller zuständigen Kommitttees innehat.
Eine amerikanische Studie zur Pathologisierung von Trans-Kindern (Fall Alex in Deutschland), nämlich Ansara, Y. G., & Hegarty, P. (2011). Cisgenderism in Psychology: Pathologizing and misgendering children from 1999 to 2008. Psychology & Sexuality, iFirst, 1-24.doi: 10.1080/19419899.2011.576696.
stellt folgendes fest:
“ Mental health professionals are the authors who are most likely both to pathologise the children they study and to contradict those children’s own understandings of themselves in their writings. Among mental health professionals, those who are most closely tied through publication with the most prolific author in the field (Anmerkung Heidrun: Kenneth J. Zucker) are also most likely to adopt pathologising and misgendering language. Such authors are also most likely to have their own work cited by later scientific publications.“
(S. 11)
Für jede elektronische Unterschrift zur Petition bekommt Zucker eine email, die ihn dazu auffordert, endlich mit der Pathologisierung von transidenten Menschen aufzuhören. Die mail geht an die APA, Zuckers Arbeitgeber, nach dessen ethischen Standards Zucker sich anscheinend nicht richtet. Deutsche Psychiater (wie Beier in Berlin) berufen sich auf das DSM und sichern sich so bei der Pathologisierung von transidenten Menschen ab. Kein Eintrag von Transidentität als ‚psychische Störung‘ im DSM (und im kommenden ICD) – keine Pathologisierung mehr.
Ich dachte mir, wenn ich mit damit an die netzaffinste und transfreudlichste politische Kraft in Deutschland richte, wird das schon richtig sein.
(Knicks) Liebe Grüße
Heidrun
[…] gestartet. Kürzlich hat auch die Piratenpartei auf den Fall aufmerksam gemacht und es gab eine Demonstration in Berlin. Vor wenigen Stunden ist nun durch ATME ein Gerichtbeschluss dazu öffentlich geworden, auf das ich […]
Inzwischen hat sich die Diskussion auch im Netz erweitert. In dem „Beck-Blog“ von Prof. Dr. Henning Ernst Müller ist inzwischen die gerichtliche Entscheidung einsehbar.
Daraus geht u.a. hervor, dass das Gericht , wenn man es noch nett formulieren mag: einige sehr grobe Dinge vernachlässigt hat, z.B. die Bestellung eines Verfahrensbeistandes (der die Interessen des Kindes in das Verfahren einbringen muss;auch „Anwalt des Kindes“ bezeichnet) und z.B. einfach andere Sichtweisen von Gutachtern, die die Version des Kindes stützen nicht zugelassen hat. Anders gesagt: von der Tendenz ein Justiz-Skandal;
auch die meisten Leser_innenkommentare sind hilfreich; es lohnt sich auch das Ganze nochmals von oben zu lesen, da Müller das fast täglich aktualisiert:
http://blog.beck.de/2012/03/24/kammergericht-pressemeldung-zwangseinweisung-eines-11jaehrigen-kindes-zur-therapie-seiner-geschlechtsorientie
So sehr ich mit vielen Forderungen übereinstimme, möchte ich doch wenigstens darauf hinweisen, dass die Quellen teilweise mehr als zweifelhaft sind. Viele der Behauptungen aus der taz sind schlicht falsch, wie z.B. hier nachzulesen ist: http://www.charite.de/charite/presse/pressemitteilungen/artikel/detail/prof_beier_hatte_keinen_persoenlichen_kontakt_zu_alex/
Teilweise wurde die Artikel (bspw. derjenige vom 23.03.) schon korrigiert, aber der volle Umfang der Falschmeldungen ist noch nicht abzusehen.
@Franz:
„viele“? Bitte einmal nachzählen.
Es gehtdabei nur um Dr. Beier und die Charité. Zwei Behauptungen sollen falsch sein, die aber mit dem ganzen anderen Sachverhalt nicht kollidieren.
Zudem ist das Gerichtsurteil beim Kammergericht komplett einsehbar. In entsprechender Literatur kann man sich auch informieren. Die Berichte sind in der Sache richtig, finde ich.
Von „viel“ nicht stimmen kann keine Rede sein.
Das die Taz solche Falschbehauptungen aufstellt darf natürlich nicht ignoriert werden. Ein Journalist sollte sich seiner Verantwortung bewusst sein. Dass in einem Artikel derart viele Falschbehauptungen aufgestellt werden zeigt, wie unseriös die entsprechenden Journalisten an das Thema ran gehen. Dass die Piratenpartei ausschließlich solche Quellen nennt ist ebenfalls sehr unseriös. Ich bin gespannt wann hier die ersten Alien-Bildzeitung-Artikel verlinkt werden.
Die Verunglimpfung eines Menschen in den Medien zu verharmlosen ist eine schlimme Sache.
Die taz hat in ihrem Artikel den Sachverhalt leider zu stark vereinfacht und dadurch rechtlich falsch wiedergegeben, inhaltlich jedoch richtig.
Die Pressemitteilung der Charité ist eine Nebelkerze. Es wird abgestritten, dass Alexandra Patientin der Charité ist. Das hat niemand behauptet. Alexandra war Patientin der Charité und soll es, nach Willen des Jugendamtes, wieder werden. Es wird abgestritten, dass Prof. Beier Alexandra persönlich kennt. Das ist richtig, wie auch in der taz nachzulesen ist. Prof. Beier kennt aber ihre Mutter.
Könntest Du, x-alina, bitte die Quellen angeben? Die Berichterstattung durch die taz und die Aussagen des Aktionsbündnisses sind ja oftmals falsch, und die Schweigepflicht macht es ja unmöglich, dass es Beier selbst war, der den Patient_inn_en-Kontakt zu Protokoll gab. Außerdem möchte ich noch darauf verweisen, dass die Artikel in der taz schlicht dilettantisch recherchiert sind, was die stetige Bezeichnung Beiers als Chefarzt eindrucksvoll beweist.
Das haben mir mit dem Fall vertraute Personen erneut bestätigt. Ansonsten wird der Fall auch im beck-blog und den Kommentaren (Link weiter unten) nochmal rechtlich aufgedröselt.
im Beck-Blog konnte ich eine Stelle nicht finden, die das belegt. Zu den mit dem Fall Vertrauten: Ich gebe zu bedenken, dass es sich hierbei, was gern vergessen wird, um einen Sorgerechtsstreit handelt. Da bei diesen häufig mit fragwürdigen Mitteln vorgegangen wird und jeder der Beteiligten radikal eigene Interessen vertritt, würde ich Aussagen der Beteiligten stets mit Vorsicht behandeln. Deswegen ist es fragwürdig, dass, sofern Alex‘ Mutter über längere Zeit tatsächlich bei Beier in Therapie war, sie genau/richtig wiedergibt, was er seinerzeit gesagt hat. Außerdem: Was sind mit dem Fall Vertraute?
Die Mutter war nicht bei Prof. Beier in Therapie, sondern ihre Tochter wurde da 2007 von seinen Mitarbeitern diagnostiziert. Er selbst hat sie nie zu Gesicht bekommen, hat aber danach mit ihrer Mutter über sie gesprochen. Das Prof. Beier „Umpolungstherapien“ bzw. reparative Therapien an Kindern vertritt, ist u.a. auch bei der ATME e.V. nachzulesen. Die mit dem Fall vertraute Person hat den nötigen professionellen Abstand.
Reparative Therapien (nicht nur) an Kindern:
http://atme-ev.de/images/texte/transsexualitaet/konversionstherapien_aktuell.pdf
Ein Blick auf die Homepage des Instituts für Sexualwissenschaft verrät, dass Beiers einzige Mitarbeiterin seine Sekretärin ist. Somit bleibt die Frage offen, wer diese angeblichen Mitarbeiter sein sollen. Auch die Leute aus dem Präventionsprojekt Dunkelfeld können nicht gemeint sein, Ihre Tätigkeit beschränkt sich auf ebendieses Projekt.
Die Behauptung von ATME sind mehr als fragwürdig, da sie komplexe Zusammenhänge herunterbrechen auf das Schlagwort „Umpolungstherapien“, das mit dem wesentlich differenzierten Vorgehen, wie Beier es empfiehlt, nichts zu tun hat (das ist noch eine andere, längere Debatte). Zudem werden dort Einzelteile aus dem ICD-10 (die Kritik an den sexualitätsbezogenen Diagnosen teile ich) und orthodoxer Sexuologie (von der sich Beier in seiner Vorlesung explizit abgrenzt) verwendet, um seine Position zu „belegen“. Das ist schlicht verunglimpfender Humbug.