Am vergangenen Samstag trafen sich Berliner Piraten zu einer Antragskonferenz zur Vorbereitung auf den nächsten Bundesparteitag am 24./25.11.2012 in Bochum.

Diskutiert wurden verschiedene Anträge die mehrheitlich bereits durch das Liquid Feedback System gelaufen waren und hier nochmals auf ihre Relevanz, Durchschlagskraft und Formulierung getestet wurden.
Diese und weitere Anträge werden sich dann bis zum 26.10.2012 in der Antragskommission zum BPT 2/2012 wiederfinden, damit sie in Bochum verabschiedet werden können.

Nach der Begrüßung durch den Bundesvorsitzenden Bernd Schlömer wurden neben vielen anderen folgende Anträge behandelt:

1.) Transparenzpaket
Die  Podiumsdiskussion um mehr Transparenz in der politischen Interessenvertretung hat gezeigt, dass zwischen dem Antrag aus der Piratenpartei und Transparency Deutschland in der Sache keine wesentlichen Differenzen existieren . „Die Vorstellungen zur konkreten Ausgestaltung eines Lobby-Registers  zeigt allerdings, dass zunächst ein Mentalitätswandel der Parlamentarier notwendig ist, bevor der Bereich Lobbyismus durch weitergehende Gesetze geregelt werden kann“, erklärte der Antragssteller Jan Hemme und weiter, „ein Lobby-Register, das beim Bundestag angesiedelt wird, wäre aus meiner Sicht ein wichiger Schritt in die richtige Richtung.“
Antragsportal: PA001
Antragsportal: SÄA001

2.) Grundsatzprogramm Wirtschaftspolitik
Auf dem Podium diskutierten vier Antragsteller*innen über mögliche wirtschaftspolitisches Grundsatzprogramme für die PIRATEN. Während feststeht, dass sowohl planwirtschaftliche als auch marktradikale Positionen abgelehnt werden, entflammt sich die Diskussion immer wieder an Begriffen wie beispielsweise der „sozialen Marktwirtschaft“. Viele Parteimitgliedern lehnen diesen Begriff aus historischen Gründen ab und wollen einen eigenen Begriff für das Ökonomieverstandnis der Piratenpartei definieren.

Noch ist unklar, ob einer der Grundsatzanträge beim nächsten Bundesparteitag eine 2/3 Mehrheit erhält. Johannes Ponader plädierte dafür, unbedingt zumindest wirtschaftspolitische Grundsteine zu legen, wofür sich auch die Verfasser*innen des Antrags „Grundsatzprogramm Wirtschaftspolitik“ aussprechen.

3.) Streichung Mitglieder
Hier geht es um Mitglieder die Zahlungsrückstände haben und/oder sonstige Karteileichen sind und aus der Datenbank gestrichen werden sollen.
Antragsportal: SÄA016
Antragsportal: SÄA015

4.) Präambel ergänzen – eindeutige Positionierung Piratenpartei
Dieser Punkt ist bereits als Punkt 14 im Grundsatzprogramm  vorhanden, soll dort aber in dieser Form Aufnahme in die Präambel finden und diese ergänzen.
Antragsportal: PA028

5.) Steuergerechtigkeit u. Wirtschaftskriminalität / Kalte Progression
Im ersten Teil geht es um Steuerungerechtigkeiten durch Lastenverschiebung u. Standortwahl in Steueroasen von Großunternehmen und den dadaurch verursachten Volkswirtschaftlichen Schaden für viele Länder.

Durch automatischen Informationsaustausch, Country by Country Reporting, Stärkung der Starfverfolgung u.a. soll hier Abhilfe geschaffen werden.
Der zweite Antrag beschäftigt sich mit einem bekannten Fehler im deutschen Einkommenssteuersystem, der „kalten Progression“. Unter kalter Progression versteht man den unerwünschten Effekt, dass Lohnerhöhungen, die nur die Inflation ausgleichen, zu einem höheren Grenzsteuersatz führen. Praktisch werden damit über die Inflation jährlich verdeckte Steuererhöhungen in Milliardenhöhe vollzogen, für welche die deutsche Politik keine Rechenschaft ablegen muss.

Ein Kommentar

  1. 1

    Hi,Leute
    würde gern auch einen oder zwei Anträge einbringen.
    Könnt ihr mie Hilfestellung geben.
    Gruß
    Volkmar

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