Berlin, 16.11.2010
Dass die CDU nicht gerade die fortschrittlichste Partei in Deutschland ist,
ist ihr wohl längst selbst bewusst.
Deshalb werden Mitmach-Foren, Twitter-Accounts, frische Farben und neue Designs benutzt.
Man gibt sich modern und bürgernah, um wenigstens den Anschein einer gewissen Zeitmäßigkeit zu erwecken.
Ganz unabhängig von Inhalten.
Alleine das macht aber noch keinen Fortschritt aus.
So setzt Axel E. Fischer, Vorsitzender der Enquete-Kommission Internet und digitale Gesellschaft auf Netzpolitik.
Indem er einen Führerschein für Datenautobahnen fordert, stellt er das Recht auf Anonymität des Netzbürgers in Frage.
Er regt gar an, für diese Ausweispflicht, den neuen elektronischen Personalausweis zu nutzen.
Da dieser absolut sicher ist, wie Jan Schejbal, Pirat aus Hessen, vor wenigen Tagen in einem Experiment bewies, passt dieser Vorschlag bestens zum Konzept der CDU-Netzpolitik. [1]
Zum Einloggen bei Facebook und StudiVZ, aber auch bei Amazon & Co., müssen wir uns bald also keine Passwörter mehr merken, nur noch den ePerso einstecken, den Rest macht dann der Bundestrojaner. Super!
Wenn es nicht so absurd wäre, könnte man jetzt sagen, dass der Herr Fischer vielleicht
seinen Vorsitz in der Kommission überdenken sollte.
Zumindest empfehle ich ihm aber, den Vorschlag der Piraten Baden-Württemberg zu beherzigen, sich künftig lieber anonym im Internet zu äußern. [2]