Verkehrssenatorin Günther und BVG-Chefin Nikutta haben einen UBER-ähnlichen Ride-Share-Service für Ostberlin vorgestellt, der mit dem Namen „BerlKönig“ an die Phantasiegestalt erinnert, die in dem bekannten Gedicht von Goethe reisende Kinder tötet.
Leider ist dieser Vergleich gar nicht so unpassend, denn der Dienst, der zusammen mit Mercedes entwickelt wird, setzt auf Kleinbusse mit Dieselmotor. In einer Stadt, die aufgrund der hohen Feinstaub- und Stickoxidbelastung statt dessen dringend Fahrverbote für Fahrzeuge mit diesem überholten Antriebskonzept durchsetzen sollte, ist diese Entwicklung unerklärlich. Gerade die BVG ist die Hauptquelle für die schlechte Luft, denn die Stickoxidwerte sind am Hardenbergplatz, wo die Linienbusse vor dem Bahnhof Zoo herumdieseln, stadtweit am höchsten.
Simon Kowalewski, Landesvorsitzender der PIRATEN Berlin, sagt dazu: „Für 2018 Dieselkleinbusse als modernes ÖPNV-Angebot anzukündigen, ist an Dreistigkeit kaum zu überbieten. Während andere Städte auf tatsächlich moderne, elektrische Mobilitätskonzepte setzen, verhökert Daimler seine unverkäufliche Diesel-Resterampe an den Berliner Senat. Die massive Überschreitung der Luftreinheitsgrenzwerte, die deshalb drohenden Millionenstrafen der EU und vor allem die Gesundheit und das Leben der Einwohner sind dem Berliner Senat augenscheinlich egal. Oder, um es mit Goethe zu sagen:
Mein Vater, mein Vater, jetzt rußt er mich an!
BerlKönig hat mir ein Leids getan!“