Am 20. September 2015 durften die griechischen Wähler zum dritten Mal in diesem Jahr über ihre politische, aber vor allem ihre wirtschaftliche Zukunft entscheiden. Im Januar entschieden sie sich für die Partei Syriza und Alexis Tsipras; am 5. Juli stimmten sie in einem Referendum mit 61% für Alexis Tsipras und mit Nein gegen wirtschaftliche und soziale Erpressung.
Die jetzige Wiederwahl von Alexis Tsipras, der vom glühenden Sparkritiker zum sehr zögerlichen Sparbefürworter wurde, ist zwar die Einsicht in bestimmte Notwendigkeiten und von daher vielleicht ein „gutes Ding“. Sie zeigt aber vor allem, dass beide, Volk und Premier, keine wirkliche Wahl hatten, daher vermutlich auch die niedrige Wahlbeteiligung. Alexis Tsipras bekommt jetzt die Chance, endlich ein funktionales Steuersystem, welches auch die Reichen stark belastet, zu gestalten.
Die Wähler haben sich für den Verbleib im Euro entschieden und damit auch ein positives Signal an Europa geschickt. Die Griechen hatten keine Wahl und sind trotzdem wählen gegangen. Das verdient Respekt und Anerkennung und sollte sich in mehr als nur der Umsetzung von Sparbemühungen ausdrücken, sondern auch in größerem Verständnis eben dieses Europas, dann würde aus dieser dritten Wahl tatsächlich etwas Gutes.
Autor: galaxypol
Bild: PetraStoll