Lange Schlange für Tom Ka Gai, transparente Wasserverträge, FSA, BGE und Freifunk

Berliner Piraten von der Crew Seetiger waren am 4. September 2010 bereits zum zweiten Mal mit einem Stand auf dem Straßenfest im Friedrichshainer Nordkiez vertreten. Da die Veranstalter eine parteipolitische Vereinnahmung des Kiezfestes verhindern wollten, machten wir unsere Aufwartung nur mit unseren Themen und Totenkopffahnen. Von beidem hatten wir reichlich im Gepäck.

Zahlreiche Aktionen standen für die nächste Zeit an: Die Demo ‚Freiheit statt Angst‘ (FSA) eine Woche später, die Teilnahme an der Demo ‚Unternimm das Jetzt!‘ für ein Bedingungsloses Grundeinkommen (BGE), für die sich die Berliner Piraten gerade per Abstimmung in Liquid Feedback entschieden hatten, die Unterschriftensammlung für eine Petition zu §108e StGB (Gesetzeslücken bei der Verfolgung von Abgeordnetenbestechung), Werbung für den Freifunk, sowie als das aktuell drängendste Projekt die Sammlung von Unterschriften für das Volksbegehren zur Offenlegung der Geheimverträge zur Teilprivatisierung der Berliner Wasserwirtschaft (‚Wassertisch‘).

Am Abend vorher gab es eine Kochparty mit Schnippeln und Kochen bei Schummerlicht zu elektronischer Musik. Gut! Mit netten Leuten im Zelt, so macht Kochen Spaß.

Unser Stand auf dem Suppenfest war ein Erfolg, wir haben sehr viele Unterschriften für den Wassertisch und gegen Abgeordnetenbestechung einsammeln können. Das Publikum war der FSA sehr zugetan und verteilte bereitwillig Poster und Flyer weiter. Auch haben wir einigen Zuspruch und Interesse an Themen wie dem BGE und Freifunk erfahren. Wir hatten einen der wenigen Stände, die bis nach 22 Uhr besetzt waren und mit orangener Beleuchtung weithin sichtbar gearbeitet haben. Es gab viele gute Gespräche.

Wir lernten außerdem, dass die Botschaft mit dem Änderhaken noch nicht überall in den Berliner Kiezen angekommen war und hartnäckig Frustrierte („die Zeit ist reif für Aktion, jetzt müssen Köpfe rollen“) noch zur Veränderung von Innen, zum Mitwirken in den Parlamenten bewegt werden müssen. Weiter kommen wir mit Argumenten und Freundlichkeit und nicht zuletzt, indem man den Kapitaleignern die Angst vor einem klassenkämpfenden Mob nimmt – z.B. mit einem Bedingungslosen Grundeinkommen.

Das Suppenfest war nach Aussage der Veranstalter auch als eine Gegenveranstaltung zur Simon-Dach-Straße zu verstehen. Apropos Aufwertung: Es war erstaunlich, wie viele Unterzeichner ihre eigene Postleitzahl noch nicht kannten, weil sie gerade erst zugezogen waren. Aber zum Glück hatten wir einen Freifunkrouter für WLAN mit freiem, unzensierten Internet aufgebaut und konnten die Postleitzahlen nachschlagen.

Unseres war ein echtes Gentrifizierungssüppchen, wie man es auch in der Simon-Dach-Straße bekommen hätte: Thailändische Suppe mit Zitronengras und Huhn. Das war nicht ganz passend zur Veranstaltung, aber die Leute hielt es nicht davon ab, in einer Schlange dafür anzustehen (Foto).

2 Kommentare

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    […] Suppenfest “Suppe und Mucke” Brandenburg […]

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    […] Suppenfest “Suppe und Mucke” Brandenburg […]

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